Infrastruktur Vietnam

Straßenverkehr in Vietnam
Der vietnamesische Staat ist bestrebt, den Ausbau der Infrastruktur des Landes voranzutreiben, die in vielen Teilen des Landes immer noch auf dem Stand der französischen Kolonialzeit stehen geblieben ist. Die für die Infrastruktur verantwortliche Regierung in Hanoi hat ebenfalls realisiert, dass eine intakte Infrastruktur die Voraussetzung für die Entwicklung der Ökonomie und anderer Branchen des Landes, allem voran der Tourismusindustrie und eine unzulängliche Infrastruktur ein enormes Hindernis für den weiteren Aufschwung der derzeitigen Wirtschaft bedeutet.

Um diesen starken Aufwärtstrend fortzusetzen, sollen daher nach Planungen der Regierung bis 2020 neue See- und Flughäfen sowie der Ausbau und die Modernisierung des Straßen- und Eisenbahnnetzes als eines der Hauptziele realisiert werden. Um dieses Problem schnellstmöglich zu lösen, will die Regierung rund 9 % ihres BIP in die Infrastruktur investieren.

Straßenverkehr in Vietnam

Vietnam ist ein Paradies für Mopedhersteller, denn fast ein Drittel aller Haushalte verfügt über ein Moped. Die Zahl der Mopedregistrierungen hat sich nach Berichten des National Traffic Safety Committee (NTSC) in den letzten Jahren zwischen 2002 und 2006 fast verdoppelt (siehe Tabelle ). Es ist das Hauptverkehrsmittel des südostasiatischen Landes, um beim dichten täglichen Straßenverkehr von A nach B zu kommen. Aufgrund des steigenden Realeinkommens und der Helmpflicht für Mopeds führte es in den vergangenen Jahren verstärkt zu einer Nachfrage nach PKWs in den Großstädten. Das Straßennetz hat sich im Gegensatz zur Wirtschaft nur sehr langsam entwickelt.

Verkehrstatistik Vietnams von 2000 – 2006
Jahr Autos Mopeds Fahrzeuge (Autos&Mopeds) Wachstumsrate der Fahrzeuge in % Anzahl der Unfälle Anzahl der Toten Anzahl der Verletzten
2000 483.917 6.210.823 6.694.740 10,70 % 23.327 7.924 25.693
2001 557.092 8.359.042 8.916.134 33,20 % 25.831 10.866 29.449
2002 607.401 10.273.000 10.880.401 22,00 % 27.933 13.186 30.999
2003 675.000 11.379.000 12.054.000 10,80 % 20.774 11.864 20.704
2004 774.824 13.375.992 14.150.816 17,40 % 17.663 12.230 15.417
2005 891.104 16.086.644 16.977.748 20,00 % 14.643 11.507 12.013
2006 972.912 18.615.960 19.588.872 15,40 % 14.727 12.757 11.288

Quelle:VNVC

In den Großstädten, beispielsweise Hanoi und HCMC, wird versucht, das Verkehrchaos mit neuen öffentlichen Verkehrsmitteln und Stadtautobahnen zu verbessern, um den Betrieb auf den Straßen zu minimieren. Außerdem werden in den Städten zum Teil Straßen erweitert, um Extraspuren für Autos zu schaffen, um den Verkehr zwischen Autos und Mopeds zu trennen. Auch neue Verkehrschilder und moderne computergesteuerte Ampelanlagen sollen nun den Verkehr besser steuern und somit die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Die Anzahl der Verletzten bei Straßenunfällen konnte dank der Einführung der Helmpflicht für Mopeds in den letzten Jahren stark reduziert werden.

Derzeit verfügt das südostasiatische Land über ein Straßennetz mit einer Länge von 218.527 km, davon sind 17.300 km nationale Schnellstraßen (7,1 %), 17.425 km Bundesstraßen (8,3 %), 36.905 km Distriktstraßen (17,6 %), 132.054 km Gemeindestraßen (62,9 %), 3.211 km städtische Straßen (1,5 %) und 5.451 km Spezialstraßen (2,6 %). Es existiert kein vergleichbares Autobahnsystem wie in Deutschland, und die meisten Straßen sind immer noch in schlechtem Zustand. Außerdem führen in rund 663 Gegenden landesweit keine Straßen zu ihren Zentren. Zweispurige Straßen inklusive Schnellstraßen machen nur 26,2 % des gesamten Straßennetzes aus. Nur ungefähr 15,5 % der gesamten Länge des vietnamesischen Straßennetzes sind asphaltiert. Derzeit sind bereits 84 % der nationalen Schnellstraßen geteert.
Die bekannteste Hauptstraße in Vietnam ist die Highway 1, die die Hauptstadt Hanoi mit der Hauptmetropole HCMC verbindet. Allerdings ermöglicht die Straße durch ihren streckenweise schlechten Zustand nur ein langsames Vorankommen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30 bis 50 km/Stunde. In Vietnam spielt der Personentransport im Straßenverkehr eine bedeutende Rolle. Fast 90 % der vietnamesischen Bevölkerung sind Teilnehmer am Straßenverkehr. Das Straßentransportvolumen steigt jährlich um 13 % beim Gütertransport und 9,5 % in der Personenbeförderung. Diese schnellen Zuwächse erfordern eine gleichläufige Entwicklung der Infrastruktur des Straßennetzes sowie eine effektive Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten und eine adäquate Instandhaltung. Daher sind die Erweiterung und Modernisierung bereits bestehender Straßennetze wichtige Aufgaben des Straßensektors.
Leider gestaltet sich die Verwaltung des Straßensektors sehr bürokratisch, dementsprechend existieren mehrere Stellen, eine, die Finanzierung und Durchführung verantwortet, und die andere für Investition und Instandhaltung. Beispielweise ist für die Finanzierung der Investitionen der nationalen Schnellstraßen das Ministerium für Planung und Investitionen (MPI) der Ansprechpartner, und bei der Instandhaltung der Straßen übernimmt wiederum die vietnamesische Straßenverwaltung (Vietnam Road Administration= VRA) die Verantwortung. Je weiter die Straßen in die Provinzregionen führen, umso länger sind somit die behördlichen Verwaltungsgänge.

Schienenverkehr in Vietnam

Das vietnamesische Eisenbahnnetz wurde im Jahre 1881 gegründet mit einer Streckenlänge von 71 km zwischen Ho-Chi-Minh-City (ehemaliges Saigon) und My Tho (Tien Giang Provinz). Im Jahre 1938 wurde die Trans-Vietnamlinie in Betrieb genommen und erlebte seitdem durch die gesamten Kriegsjahre das ständige Auf und Ab.

Obwohl der Schienenverkehr nicht früher als andere Verkehrsformen entstand, hat er sehr schnell eine dominierende Rolle sowohl im Transportwesen als auch in der Entwicklung des südostasiatischen Landes (insbesondere im Nah- und Regionalverkehr sowie Containertransport) eingenommen. Bereits vor dem zweiten Weltkrieg verfügte das vietnamesische Eisenbahnnetz über eine Streckenlänge von 2600 km. Es gab jedoch nur zwei große Linien: die Trans-Vietnam und die Strecke von Hai Phong City in die Lao Cai Provinz.

Im Zuge der Globalisierung spielt der Schienenverkehr eine bedeutende Rolle, denn er verbindet die unwegsamen Gegenden des Landes und bietet das beste Transportmittel zur Materialversorgung der Industrie mit Massengütern und Schwerlasten. Vietnam besitzt flächenmäßig mehr Eisenbahnstrecken als andere asiatische Länder, nämlich 0,95 km Eisenbahnschienen auf 100 km² bzw. 1km Schiene pro 25.000 Einwohner. Allerdings entspricht auch deren Zustand nicht den westlichen Erwartungen. Nicht nur die Eisenbahnstrecken, sondern auch Tunnels wurden durch die Bombardierungen in den letzten Kriegen zerstört, so dass nur 3 Tunnels von früher 13 übrig blieben. Derzeit existieren in Vietnam jedoch 39 Tunnels und über 281 Stationen.
Nach wie vor fehlt es im Mekong-Delta, im westlichen Hochland und an der südöstlichen Küste an Eisenbahnverbindungen. Auch fehlende Regionalverbindungen im Umland der Großstädte Hanoi und HCMC führen zu starken Belastungen des Straßenverkehrs. Auf der 2.632 km langen Hauptstrecke gibt es laut Angaben der Vietnam Railways (VR) 1.200 offizielle und 4.233 inoffizielle Bahnübergänge, von denen leider nur 358 überwacht werden.

Dies sind Faktoren, die dazu führen, dass viele Unfälle entstehen und die Reisegeschwindigkeit oft gedrosselt werden muss. Auch enge Radien (teilweise unter 100 m), steile Gefälle, veraltete Brücken und Holzkonstruktionen, zweigeteilte Betonschwellen und desolate Signalsysteme (zum größten Teil per Hand bedient) sind weitere Indizien dafür. Der Lokomotivbestand beläuft sich auf 377 Züge verschiedener Art aus neun Ländern, von denen 200 leistungsgeringe TU-Dieselloks russischer Bauart sind. Einige von ihnen sind seit 30 bis 40 Jahren im Betrieb. Es sind 120 Loks von guter Qualität und auf modernen Stand, sie machen rund 37 % des einsatzbreiten Fuhrparks aus. Die vietnamesische Eisenbahn besitzt über 919 Waggons mit 49.000 Sitzund Liegeplätzen, von denen fast über die Hälfte bereits seit über 20 Jahren im Betrieb ist.
Des Weiteren verfügt sie über eine Vielzahl verschiedenster Güterwagen. Davon wurde eine kleine Zahl im Land hergestellt und der Rest wurde aus mehreren Ländern importiert (gebrauchte Waggons aus China, Belgien, Japan, Amerika u. a. aus Rumänien und Indien). Es gibt noch sehr wenige internationale Anbindungen, außer zwei Streckenverbindungen im Norden nach China (Lao Cai Provinz – Kunming Provinz) und Transasia von Singapur über Vietnam nach China).

Nach Angaben der vietnamesischen Regierung will Kambodscha 550 Mio. US-Dollar für die Strecke von Phnom Penh nach Loc Ninh (Binh Phuoc Provinz) ausgeben. Dieses Projekt soll im Jahre 2008 noch beginnen. Um die Ziele des Masterplans erreichen zu können, soll laut dem vietnamesischen Premierminister, Nguyen Tan Dung, die Strecke HCMC und Loc Ninh errichtet werden, um die Verbindungen zu den ASEAN-Ländern herzustellen. Im Jahre 2000 wurde die erste Restrukturierung der vietnamesischen Einsenbahn mit Unstützung diverser Organisationen u. a. von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die im Auftrag der Europäischen Kommission arbeitet, vorgenommen. Es wurden einige Bereiche des Unternehmens wie folgt neu strukturiert:
– Veränderung der Einstellungen und des Verhaltens der Beamten und des Personal in der Vietnam Railways (VR), Geschäftsstrategien, Reformvorschläge sowie Neugestaltung der Gesetzestexte.

– Fortbildung des Top-Managements der VR durch Studienreisen, Präsentationen von Experten, Seminare und Kurse (Hauptthemen waren: Bahnreform, Know-How des marktorientierten Eisenbahnverkehrs und Marketingkurse).
Nach Berichten des GTZ ist die Arbeitsweise der heutigen Vietnam Railways Corporation (VRC) marktorientierter geworden. Die Nutzung des Containerverkehrs konnte im Vergleich zu vorher enorm gesteigert werden. Auch im Passagierverkehr wird kundenorientierter gearbeitet, und der private Sektor, der jahrelang vernachlässigt wurde, ebenfalls mehr einbezogen. Durch das neue Bahngesetz, das 2005 von der Nationalversammlung verabschiedet wurde, sollen die im Masterplan gesteckten Ziele bis 2010 sowie 2020 erreicht werden. Es sind u. a. Investitionen in die Infrastruktur im Wert von 8 Mrd. US-Dollar vorgesehen.

Flussläufe und Wasserstraßen in Vietnam

In Vietnam gibt es rund 41.000 km befahrbare Flüsse, darunter der Delta des Roten Flusses119 im Norden und der Mekong120 im Süden. Aufgrund der Flussbette, die natürlich belassen sind, ist es fast unmöglich, mit größeren Schiffen die Flüsse zu befahren. Außerdem fehlt es bis 2007 an finanziellen Mittel, um diese zu vertiefen. Seit Mitte 2007 sollen mit Hilfe der Weltbank 25 Mio. US-Dollar dafür investiert werden, um streckenweise den Mekong in Vietnam für Transportwege und zum Schutz vor Überschwemmungen zu errichten.

Die Wasserstraßen sind für die Einwohner entlang der beiden Flüsse von sehr großer Bedeutung, denn der Transport von Kohlen, Reis, Sand, Steinen sowie Lebensmittel etc. findet nach wie vor auf diesen beiden Flüssen statt.

See- und Kreuzschifffahrt in Vietnam

Vietnam verfügt über eine Küstenlänge von 3.200 km und insgesamt 114 Häfen. Davon sind 11 mittlerer Größe sowie drei internationale Großhäfen (Da Nang, Hai Phong und HCMC). Bereits in den 60er Jahren waren Kreuzfahrtschiffe mit Passagieren aus der ehemaligen Sowjetunion und den osteuropäischen Ländern im Nord-Vietnam unterwegs. In den darauf folgenden Jahren hielt der Krieg zwischen Nord und Süd die Schiffe fern von vietnamesischen Häfen. Seit 1990 boomt der Kreuzfahrtenmarkt im Vietnam. Die Landtouren beinhalten nicht nur den Besuch der Küsten- bzw. Hafenstädte, sondern auch Touren weiter ins Landesinnere.

Infrastruktur in Vietnam

Infrastruktur in Vietnam: Schiffe am Meer

Die Zahl der Schiffspassagiere sind betrug 1990 gerade mal 1000 Gäste. Bereits 1995 ist diese Zahl auf 21.700 Passagiere angestiegen. Im Jahr 2007 konnte das südostasiatische Land rund 224.389 Passagiere begrüßen. Die Haupt-Ein- und Ausschiffungshäfen für Kreuzfahrten nach Südostasien sind nach wie vor Singapur und Hongkong. Für Seereisen zwischen diesen Häfen liegt Vietnam mit den Hafenstädten HCMC, Nha Trang und Da Nang direkt auf der Route. Weitere Häfen, die für das Kreuzfahrtengeschäft bisher von hoher Bedeutung sind, sind beispielsweise Ha Long, Khanh Hoa, Ba Ria-Vung Tau.
In regelmäßigen Zeitabständen bringen Kreuzfahrtanbieter wie Star Line, Orient Line, Radission Seven Seas, Norwegian Line, Costa Allegra und Royal Caribbean etc. ihre Passagiere nach Vietnam. Binnen nur einer Woche beispielsweise im März 2008 konnte Saigontourist über 4.850 Touristen aus mehreren Ländern wie China, Großbritannien, Italien, Spanien, Belgien, Deutschland und Österreich registrieren.

Luftverkehr in Vietnam

Die erste Flugreise der vietnamesischen Luftfahrtgeschichte mit einer Flugdauer von 8,5 Stunden startete 1921 von Hanoi nach HCMC. Heute benötigt man für die gleiche Strecke nur noch 1,5 Stunden. Der vietnamesische Luftverkehr gewinnt mit stetigem Wirtschaftswachstum des Landes immer mehr an Bedeutung. Seit der Umstrukturierung der Fluggesellschaft als Vietnam Civil Aviation Department in Vietnam Airlines Corporation (VA) im Jahre 1993 ist die Zahl der Passagiere von 116.000 auf 1.677.000 innerhalb eines Jahres angestiegen.

Seit 1993 macht die VA nicht nur Fortschritte im technischen Bereich, sondern auch in Service und Qualität der angebotenen Dienstleistungen. Ebenfalls steigt die Qualität der Terminals und der Flotten. Heute fliegen 35 ausländische Fluggesellschaften nach Vietnam. Es existieren insgesamt über 16 Inlandsflugstrecken und 26 internationale Flugrouten.
Der Luftverkehrsektor ist ein Hauptbestandteil der Tourismusindustrie in Vietnam und beide haben sich in den letzten Jahren gleich schnell entwickelt. Seit Jahren verzeichnet der vietnamesische Luftfahrtsektor zweistellige Zuwachsraten. Allein 2007 waren rund 8,7 Mio. Passagiere mit vietnamesischen Airlines unterwegs, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 18,9 % ausmachte. Sogar der Luftfrachtsektor konnte sein Volumen im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr um 9,4 % steigern (siehe Tabelle ). 

Entwicklung des Luftfahrtsektors in Vietnam:

Jahr 2000 2006 2007 Abweichung *
Passagiere (1000) 2.806 7.322 8.704 18,9
Passagierkilometer (Mio) 4.383 12.576 14.250 13,3
Fracht (1000 t) 45,2 119,2 130,4 9,4
Fracht (Mio. tkm) 114,1 270 282,7 4,7

Quelle:GSO,()zum Vorjahr in %

Angesichts des stetigen Wachstums der Tourismusindustrie will die vietnamesische Regierung in den nächsten Jahren bis zu 15 Mrd. US-Dollar in die Erweiterung und Modernisierung der gesamten Flughafeninfrastruktur investieren. Es sollen unter anderem bereits bestehende Flughäfen, beispielsweise Hanoi oder Da Nang erweitert werden. Insbesondere strebt die Regierung auch den Bau von vier Flughäfen an, denn mit derzeit über 22 Flughäfen, darunter fünf,127 die für internationale Flüge vorgesehen sind, reicht die Kapazität für die derzeitige Entwicklung der Tourismusindustrie nicht aus.

Touristenankünfte nach Reiseart in Vietnam:

Jahr 1995 2000 2006 2007 2008 *
per Luftverkehr (1.000) 1.206,80 1.113,10 2.702,43 3.261,94 4.000 *
per Straßenverkehr (1.000) 122,8 770,9 656,975 685,234 265 *
per Schiff (1.000) 21,7 256,1 224,081 224,389 260 *

Quelle:GSO

Da die meisten Touristen den Luftweg wählen (siehe Tabelle), um ins Land einzureisen, ist die Konkurrenz um den Marktanteil in den letzten Jahren stärker geworden. Dies zwingt auch die Vietnam Airlines dazu, neue Flotten anzuschaffen und konkurrenzfähige Preissysteme sowie bessere Qualität im Service anzubieten.
Derzeit betreibt die vietnamesische Luftfahrt drei Fluggesellschaften. Davon sind zwei staatliche (VA und Cargo Carrier Vasco) und eine halbstaatliche (die börsennotierten Pacific Airlines). Nach Ansichten von Experten benötigen diese Unternehmen dringend eine umfangreiche Modernisierung, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Aus diesem Grund hat die vietnamesische Regierung vor kurzem die Japan Airlines (JAL) um Unterstützung gebeten und als Gegenleistung wird der Beitritt von VA in die von JAL dominierte „Oneworld Alliance“ erwartet.

Informationswesen in Vietnam

Das südostasiatische Land war vor 1990 nicht mit einem internationalen Telekommunikationssystem verbunden. Das nationale System war mangelhaft und zum größten Teil veraltet, und so galt Telefonieren als Luxus, auf den selbst die meisten Büros und kleinen Firmen verzichteten. Mit der Gründung der Vietnam Telecom International (VTI) im Jahre 1990 (ein Tochterunternehmen der vietnamesischen Post- und Kommunikationsparte (Vietnam Post and Telecommunications = VNPT) wurde das vietnamesische Telekommunikationssystem mit Unterstützung des australischen Unternehmens Telstra Corporation erneuert.

Das Telekommunikationssystem hat sich nach eigenen Recherchen sehr gut entwickelt. Bis 1993 waren 260.000 Telefonanschlüsse vorhanden. Im Jahre 2000 wurden bereits 3,2 Mio. Telefonanschlüsse registriert. Nach nur sechs Jahren später konnte diese Zahl auf rund 6,2 Mio. Anschlüsse fast verdoppelt werden; das entspräche einer Anzahl von durchschnittlich 7,4 Telefonen pro 100 Einwohnern. Diese Zahl ist im Vergleich mit Thailand (rund 12 Mio.) und China (28 Mio.) immer noch gering. Bis 2010 will die VNPT bis zu 10 Mio. Anschlüsse anstreben.
Im Mobiltelefonsektor konnten bereits Anfang 2007 21,9 Mio. Mobiltelefonnutzer registriert werden; das entspräche 26 Mobiltelefonen pro 100 Einwohner. Der führende Anbieter ist Viettel mit 7,3 Mio. Kunden (5 Mio. neue Kunden allein 2006), gefolgt von zwei Hauptprovidern, die zur staatlichen Vietnam Post and Telecommunications Corporation (VPTC) gehören, MobiFone (7,1 Mio. und VinaPhone 5,3 Mio. Mobiltelefonnutzer). Trotz des riesigen Wachstums des Mobiltelefonsektors in den letzten Jahren fällt das Ergebnis im regionalen Vergleich (beispielsweise Thailand mit rund 61 Mobiltelefonen pro 100 Einwohner) noch recht bescheiden aus.
Ein stetig boomender Sektor ist dabei das Internetgeschäft. Seit Mitte 1998 existiert Internetzugang für überall in Großstädten wie Hanoi und HCMC als auch in kleineren Städten in den letzten Jahren. Ende 2006 wurden 3,9 Mio. Internetanschlüsse gemeldet. Laut einer Schätzung sollen 14 Mio. Personen regelmäßig surfen. Die Internetgeschwindigkeit ist nach wie vor langsam aufgrund der von der Regierung eingebauten Firewalls, die bestimmte Internet-Seiten blockieren sollen. Dank der Einführung der Asymetric Digital Subscriber Line (A-DSL)-Technik ist der Zugang inzwischen erheblich verbessert worden.
A-DSL ist nun in den größeren Städten zu üblichen Preisen verfügbar. Der führende Internetprovider in Vietnam ist Vietnam Datacommunications Company (VDC), eine Tochter der VNPT mit rund 42 % Marktanteil. Außerdem existieren drei weitere Konkurrenten, wie FPT (22%), Viettel (16%) und EVN Telecom (12%), die VDC den Kampf um Kunden ansagen.

Wasserversorgung in Vietnam

Im Gegensatz zu den meisten anderen touristisch attraktiven Regionen besteht in Vietnam noch keine Gefahr des Wassermangels. Im Moment werden ca. 120 l Wasser pro Einwohner und Tag verbraucht. Außerhalb der großen Städte wird das Wasser noch aus natürlichen Quellen, wie Brunnen oder Regenwassertonnen geholt. Nach Berichten der UNICEF haben in Vietnam immer noch viele Menschen auf dem Land kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser, obwohl es im Land umfangreiche Wasserläufe existiert.

In den meisten Fällen sind die Wasserstellen und Brunnen schlecht gewartet und verschmutzt. In den ärmsten Provinzen haben zwei von drei Menschen keinen Zugang zu unbedenklichem Wasser, wohingegen die Stadtbewohner fließend Wasser zur Verfügung haben.
Die Wasserversorgung in Vietnam erfordert nach Angaben der vietnamesischen Regierung noch starken Handlungsbedarf, so wurde Ende 2007 auf eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Fraunhofer Institut geeinigt. Aufgrund einer vom Fraunhofer Institut durchgeführten Studie, die bestätigte, dass sowohl Grund- und Oberflächenwasser in Vietnam wegen fehlender Abwasserreinigungssystemen stark verunreinigt sind und dementsprechend eine erhebliche gesundheitliche Belastung der vietnamesischen Bevölkerung verursachen. Als Ursache dafür sieht das Institut die Folgen von Krieg und das schnelle Bevölkerungswachstum des Landes. Um dieses Problem lösen zu können, sollen zunächst Wasserbehandlungssysteme in bestimmten Provinzen errichtet werden.

Energieversorgung in Vietnam

Die Stromversorgung ist heute in fast allen Provinzen des südostasiatischen Landes gesichert. Das Land bietet gute Voraussetzungen für die Entwicklung seines Energiemarktes. So sehen es auch die Verantwortlichen der Regierung und messen der Entwicklung des Energiesektors ihres Landes sehr hohe Priorität bei. Dementsprechend wurde ein langfristiger Energieplan bis 2020 angefertigt, laut dem das Land über rund 25 bis 30 Mio. t Steinkohle (davon 6-8 Mio. t für die Stromerzeugung), 25-30 Mio. t Erdöl, 15-30 Mrd. m³ Erdgas (davon 12 Mrd. m³ für die Stromerzeugung) verfügt. Zusätzlich sollen in den Wasserkraftwerken 50-60 Mrd. kWh Strom gewonnen werden. Außerdem verfügt das südostasiatische Land über Uranvorkommen, aus denen ebenfalls Energie erzeugt werden kann.

Weitere Möglichkeiten zur Gewinnung von Energien sind die Energiequellen, beispielsweise die Biomassen-, Wind- und Solarenergie. Um den Bedarf des stetigen Wachstums der Wirtschaft und der Bevölkerung zu decken, muss der Energiesektor laut der Energiebehörde jährlich um 7 % mehr Strom erzeugen. Bis Ende 2002 betrug die gesamte Kapazität der Kraftwerke in Vietnam 6.281 MW. Davon entfielen 53,2 % auf Wasserkraftwerke, 13,5 % auf Öl- und Gaskraftwerke, 18,3 % auf Kohlenkraftwerke und 6,3 % auf dieselbetriebene Generatoren. Die restlichen 8,7 % stammten aus privaten Energieproduzenten. Um den Strombedarf des Landes zu decken, wurden in den letzten Jahren das Stromübertragungs- und Verteilungssystem streckenweise modernisiert und erweitert.
Der vietnamesischen Regierung fehlt es nach wie vor an finanziellen Mitteln, um ihren Energiesektor auszubauen. Aus diesem Grund fördert der Staat Investitionen im Energiesektor. Bisher werden die meisten Investitionen für diesen Sektor durch Kredite von internationalen Finanzierungsorganisationen und Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen wie der Weltbank, Asian Development Bank (ADB) und Japan Bank for International Cooperation (JBIC) finanziert. Trotz Privatisierung anderer Bereiche will die Regierung nach wie vor an der Electricity of Vietnam (EVN) festhalten.
Ausländische Investoren dürfen bisher nur beim Projektbau oder bei der Lieferung von Maschinen und Ausrüstungen aktiv mitwirken. Nun hat die vietnamesische Regierung erkannt, dass ohne private Finanzierungsquellen die im Generalplan der Energieentwicklung V gesteckten Ziele nur schwer realisierbar sind. Sie bietet deshalb ausländischen Investoren verschiedene Investitionsformen an, wie Joint Ventures, 100%ige Tochtergesellschaften und Kooperationen.
Aufgrund der Unübersichtlichkeit der internen Abläufe im Energiesektor zögern viele ausländische Investoren noch vor Investitionen. Letztes Jahr im September 2007 konnte Vietnam einen wichtigen ausländischen Investor dafür gewinnen, nämlich die Tschechische Republik, die einen Vertrag mit der Investitionssumme von 3 Mrd. US-Dollar für den Bau eines Kraftwerks im Südvietnam bei dem vietnamesischen Premierminister unterschrieb.

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